Der vordere Teil unserer Überschrift belobigt die Jungle World für die schöne Überschrift.
Gestern frug ich mich, warum denn noch niemand über Grass’ Vergangenheit gestolpert ist. Einer der Biografen, jemand der über ihn schreibt. Recherche, die noch nicht einmal die Absicht hätte haben müsen, Grass etwas anzuhängen, hätte helfen können. Die Suche nach Zeitzeugen, Menschen, die Grass als Soldat erlebt haben, die Suche nach Dokumenten und sei es nur zu illustrativen Zwecken – all das hätte Chancen geöffnet, dahinter zu kommen.
Heute berichtet die Berliner Zeitung, dass Grass „vorläufige Erklärung“ als Kriegsgefangener zugänglich im Archiv lag – vermutlich seit 1964.
Im Moment interessiert aber die Frage, hätte man die Geschichte nicht nur finden können, sondern geradezu finden müssen, wenn man recherchiert hätte?
Wir bleiben dran.
Nachtrag 23 Uhr: Die Spekulation, das Grass einer möglichen Veröffentlichung zuvor kommen wollte, wurde entfernt, da es anders als Berliner Zeitung und Kölner Stadtanzeiger berichteten, keine entsprechenden Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit im Bundesarchiv gibt.

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