Zahlen sind kompliziert, oft nicht zu überprüfen und viele Kollegen stehen mit Ihnen auf Kriegsfuss.
Heute wundere ich mich über den Artikel von Björn Wirth in der Berliner Zeitung.
Dort heißt es zunächst:

ließ sich Dieter von Holtzbrinck im Sommer 2006 überraschend seinen Anteil am Familienunternehmen auszahlen. Von einer bis anderthalb Milliarden Euro war die Rede

und wenig später

Damals wurde vereinbart, dass Dieter von Holtzbrinck seinen Anteil nicht sofort, sondern über 15 Jahre verteilt ausbezahlt bekommt. Wie der Branchendienst Kress berichtet, soll es sich dabei um bis zu 30 Millionen Euro im Jahr gehandelt haben.

Da rechne ich als Leser im Kopf 15 Jahre mal 30 Mio macht 450 Mio – ohne auflaufende Zinsen für die offene Forderung. Wie passt das zum Kaufpreis von 1 bis 1,5 Mrd?
Und sind 1,5 Mrd nicht ein stolzer Preis für einen Anteil (von einem Drittel) an einem Verlag, der gerade 165 Mio Gewinn macht?
Stimmiger dagegen sind die Zahlen in der Süddeutschen: 600 Mio Kaufpreis damals, davon 200 sofort, Rest in Raten von 30 Mio/Jahr.
Die 1,5 Mrd aus der Berliner Zeitung könnten der Gesamtwert des Unternehmens zum damaligen Verkauf beziffern: Drei Anteile zu 600 Mio. Dieser Kaufpreis liegt dann rund beim 10fachen Jahresgewinn – insgesamt ist das ein stimmigeres Bild.
Als Leser hasse ich es, wenn ich mir diese Mühe machen muss.

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