Journalismus & Recherche » Desktopsuche

Die so genannte Desktop-Suche ist ja inzwischen ein veritables Feld innerhalb der Recherche geworden – bei dem ganzen Zeug’s, das man auf dem Rechner hat. Vor ewigen Zeiten (heißt: vor ca. sechs Jahren) hatte Altavista mal ein Programm zur Verfügung gestellt, das den eigenen Computer durchsucht. Irgendwann, als ich es nötig brauchte, weil meine Festplatte anschwoll, war es verschwunden und nicht mehr zu bekommen. Eine Desktop-Suchmaschine musste also erst wieder von Google auf den Markt gebracht werden, um den Nutzern zu zeigen, dass man sowas braucht (zwischendurch gab es schon das immer noch herausragende Copernic Desktop Search – beides selbstverständlich nur für den PC). So sieht die viel gerühmte Innovationsmaschine Google eben auch manchmal aus.

Und Apple passt da auch ins Bild: Jahre nach Copernic wird Spotlight in Apples OS X (10.4, “Tiger”) als das Ei des Kolumbus gefeiert. Man muss schon Steve Jobs heißen, um das bringen zu können. Nun bin ich ja seit einigen Monaten auf ein Powerbook umgestiegen und brauche diese Funktion auch. Und was passiert? So gut wie nichts. Spotlight will nämlich nicht. Findet fast nur Dateien, in denen der Suchbegriff im Namen vorkommt. Also erstmal die Apple-schlauen Kollegen interviewt. Keiner weiß was – bei ihnen funktioniert’s natürlich. So war das in der PC-Welt auch schon immer: mein Computer-Karma muss ich irgendwann mal versehentlich in der Toilette runtergespült haben.

Das Ärgerliche: Auch nach ewigem Suchen findet man in der Hilfe aber auch überhaupt keinen Hinweis darauf, wie man manuell das Indexieren anstoßen oder neu starten kann. Ebensowenig auf der Website. Lausig. Die gute Frau am Apple-Telefon hatte auch keinen Schimmer, gab aber wenigstens den Tipp, mal in den Foren zu suchen. Das hatte ich zwar schon erfolglos gemacht, aber wie’s eben immer so ist mit der Suche: Wenn man nicht weiß, wonach man suchen soll, findet man auch nix. Hier war der Knackpunkt, dass man nicht nach “index” suchen sollte, sondern eher nach “Keyword/s”. Am Ende hat dann “Spotlight” gereicht (ja, ist mir ja auch peinlich, aber die Apple-Experten waren auch nicht drauf gekommen). Gleich einer der ersten Threads beantwortet die Frage einfach und zufrieden stellend:

Spotlight > Einstellungen > Privatsphäre > eigenes Volume eintragen (damit wird verhindert, dass es indexiert wird)

abmelden > neu anmelden – nun ist die Indexierung abgeschaltet

Spotlight > Einstellungen > Privatsphäre > eigenes Volume wieder entfernen

abmelden > neu anmelden – nun ist die Indexierung wieder eingeschaltet und wird neu gestartet

Und siehe da: Es funktioniert.