Der Fehler liegt nicht bei der Quelle, sondern bei dem, der nicht richtig recherchiert. Und das ist keine Frage des Internets. Das ist eine Frage der journalistischen Sorgfalt
Gefunden habe ich das bei DWDL.de, wo unter dem Titel Recherche? „FAZ“ fällt auf falschen Schmidt rein die jüngste Online-Ente beschrieben wird.
Die FAZ hat ernsthaft über eine vorgebliche Pressekonferenz berichtet, die angeblich Harald Schmidt auf Twitter gegeben hat. In dem entsprechenden Twitter-Account bedankt man sich auch artig für deren Berichterstattung: Lese gerade die FAZ und bin auf Seite 33. Vielen Dank für die Berichterstattung zur gestrigen Twitter-PK. Grüße !

In der FAZ (2009/172, 28.07., S. 33, „In medias res“) heißt es: „Eine richtige Pressekonferenz war es selbstredend nicht, was Montagmittag unter http://twitter.com/BonitoTV stattfand. Schmidt – oder derjenige, der sich für Schmidt ausgab – verbreitete kaum Neuigkeiten, sondern plauderte mit seinen Fans und verteilte ein paar Unartigkeiten.
DWDL dazu im Originalzitat:
Manch einer sieht in diesem peinlichen Fauxpas jetzt vielleicht die Bestätigung dafür, dass Twitter als Quelle nicht geeignet sei. Dabei liegt der Fehler nicht bei der Quelle, sondern bei dem, der nicht richtig recherchiert. Und das ist keine Frage des Internets. Das ist eine Frage der journalistischen Sorgfalt – und die ist älter als Twitter.
Allerdings ist es so, dass es innerhalb von Twitter derzeit keine Mörglichkeit gibt, die Authentizität eines Feeds anhand harter Kriterien zu checken (etwa WhoIs vergleichbar). Angeblich ist das aber geplant. In der Prexis führt das zu einer Art ’sozialen‘ Check der Glaubwürdigkeit, beispielhaft zu sehen bei einem Artikel von Doris Akrap in der taz vom 25.06.2009: Welche Blogs, Videos und Tweets taugen – Netzsignale aus Teheran : Weil ausländische Journalisten den Iran verlassen müssen, dringen Informationen fast nur noch via Internet zu uns. Aber welche Quellen sind verlässlich? Ein Wegweiser.
Bleibt hinzuzufügen: Das Internet ist ein klein bischen schwieriger zu verstehen, als ein Blatt bedruckten Papiers.

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