Ein anonymer Scherzbold, der nach eigener Auskunft im Interview auf ZEIT online „gerade eine Journalistenschule abgeschlossen“ hat und noch studiert, hat dem neuen Wirtschaftsminister Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg einen weiteren Vornamen verpasst: Wilhelm, platziert zwischen Philipp und Franz und überdies in der Wikipedia.
Er wollte sehen, ob Medien dies übernähmen. Und er zeigte damit nicht nur mangelnde Recherchequalitäten, sondern auch Selbstrefenrenzialität im kleinen: Denn die Bearbeiter der Wikipedia waren zwar skeptisch und verlangten für den neuen Vornamen einen Einzelnachweis, akzeptierten aber einen Bericht auf Spiegel online – dessen (ungenannte!) Quelle eben die Wikipedia war. Graphisch schön dargestellt hat das Titanic (die selbst betroffen ist), anzuschauen bei netzpolitik.org „So funktioniert die Informationsgesellschaft„. Spiegel online hat mittlerweile ein wünschenswert klares Postskriptum angefügt und eine Meldung in eigener Sache publiziert, die etwas weniger klar ist.
Schön zubereitet ist die Ente im Bildblog, wo der Anonymus als Gastautor selber schreibt, und dort findet man auch einen Überblick über die anderen Medien und ihre Reaktionen – die bezeichnenderweise mit „usw. usf.“ endet.

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